Nepal lässt mich nicht los: Trekken in der Langtang Area

¨Es ist der 23. Dezember 2014. Ich sitze in einer kleinen feinen Lodge in Kanjin Gomba im Aufenthaltsraum, während ich bei einem Häferl Milchtee (mit Zucker – ich trinke fast nicht mehr ohne, so angepasst bin ich schon) diese Zeilen in mein Tablet tippe. Kanjin Gomba ist der letzte Ort am Langtang Trek.

 

WEIHNACHTEN AM LANGTANG TREK & REISEEINDRÜCKE

Nur für den morgigen Tag habe ich mein gesamtes Computerequipment zum Trekken mitgenommen, in der Hoffnung zu Weihnachten Kontakt nach Hause zu haben. Jedoch weiß ich schon. Es gibt weder in Langtang noch in Kanjin Gomba Wifi oder Mobiltelefonempfang. Es gibt nur eine Festnetzleitung.

Dabei hätte ich so gern über Skype die Gesichter gesehen, auch wenn ich weiß, dass dies viel Tränen bedeutet hätte.

Nun habe ich unnötig einen noch schwereren Rucksack mit mir herumgeschleppt. Ich muss fast ein Hoch auf meine ehemalige Arbeit aussprechen (Für alle, die es nicht wissen: ich hab in einer medizinischen Trainingstherapie gearbeitet). Das Tragen bereitet mir keine Probleme (kein Muskelkater, keine Verspannungen).

Jedoch sind meine Beine inzwischen schnell müde, wenn es steil aufwärts geht, vor allem am Nachmittag. Ohne meine beiden Trekkingstecken als Hilfe habe ich dann manchmal das Gefühl, dass ich es gar nicht mehr aufwärts schaffe. Insgeheim nenn ich meine Trekkingstecken deshalb oft schon Gehkrücken. Aber der Langtang Trek war bis jetzt zum Glück recht einfach. Beim Tamang Trek gings sehr oft steil bergauf oder steil bergab. Sehr anstrengend mit schweren Rucksack.

Aber die Anstrengungen lohnen sich. Es gibt hier so traumhafte Ausblicke. Manchmal komm ich kaum weiter, weil ich ständig ein Foto machen muss.

Momentan ist Trekking-Off-Season. Es ist kalt. Es liegt (etwas) Schnee. Das Wasser gefriert bald, sobald die Sonne hinter den Bergen verschwunden ist. An manchen Orten ist es den ganzen Tag gefroren. Aber es sind weniger TouristInnen unterwegs. Ich finde das sehr angenehm und bringt in den Lodges, die um jede Person werben, Preisvorteile. Zudem muss man sich keine Sorgen machen keinen Schlafplatz zu finden. Schon zweimal war ich die einzige Person in einer Lodge.

Vor 9 Tagen habe ich mein Homebase-Guesthouse in Bhaktapur verlassen. Ich habe einige Sachen dort gelassen. Deshalb werde ich auf alle Fälle nochmal nach Bhaktapur zurückkehren und vielleicht wieder ein paar Tage Pause machen.¨ (23.12.2014)

 

VORBEREITUNGEN ZUM TREKKING IN DER LANGTANG AREA

Am Aufbruchstag (15.12.), lange ist es schon her,  gab es viel zu erledigen:

  • die Visa Verlängerung in der Immigration Office in Kathmandu
  • die Besorgung einer TIMS Card (Trekking Permit) im Tourist Service Center und ein Ticket für den Langtang National Park Eintritt
  • die Suche nach einem neuen Hostel für die Nacht
  • und der Kauf eines Bustickets für den nächsten Morgen (ich habs der Einfachkeit halber telefonisch reserviert)

Die Erledigungen gingen so schnell, dass ich schon am frühen Nachmittag zum Swayambhunath (Monkey Temple) aufbrach. Da ich einer Freundin (Sonja) versprochen hatte, Freunde von ihr zu besuchen, die gleich in der Nähe ein Hotel (Dechavan) haben, tat ich dies. Danach spazierte ich noch durch Thamel und machte noch ein paar Essenseinkäufe für das Trekking.

 

AUFBRUCH NACH LANGTANG: SYABRUBESI

IMG_20150104_074211Um dreiviertel sechs holte mich am nächsten Tag ein Taxi ab, das mich zur Bushaltestelle ¨Marcha Pokhari¨ brachte, wo der Bus Richtung Syabrubesi losfuhr. Syabrubesi liegt von Kathmandu zwar nur 120km entfernt. Die Strecke ist aber extrem kurvig und so lag die geplante Fahrzeit von Beginn an bei 6 Stunden. Gebraucht haben wir ca. 8 Stunden. Eine Mittagspause, unzählige Armee, Polizei und Parkeintritt Kontrollpunkte wurden passiert (bei jedem musste man seine Trekkingpermits herzeigen) und die matschige Straße (die Tage zuvor hatte es geregnet) verlängerten unsere Fahrtzeit. Gegen Ende steckte dann auch noch ein Bus vor uns fest, der nur mit vereinten Kräften der Männer wieder in Fahrt gesetzt wurde.

Ich hatte schon im Bus einige Leute kennengelernt. Mit Geraldine und Dimitri aus Belgien teilte ich mir dann auch gleich das erste Lodgezimmer. Die Wege trennten sich jedoch in der Früh. Sie brachen Richtung Langtang Trekking auf. Ich startete den ersten Tag in den Tamang Trek.

 

UNTERWEGS AM TAMANG TREK

Tag 1 führte mich von Syabrubesi nach Gotlang, in ein unglaublich eindrucksvolles typisches Tamang Dorf.

 

Zu meinem Glück wurde ich noch am gleichen Abend halb vom Guide zweier HolländerInnen (Michelle und Erin) aufgrund meiner Nepali Sprachkenntnisse adoptiert. IMG_20150105_012252
Nach einem halben Tag gemeinsamen Wanderns stellte ich nämlich fest, dass ich mein Handy in der Lodge an der Aufladestation vergessen hatte. Pasanta, der Guide, begann sofort herumzutelefonieren. Er versuchte zu Veranlassen, dass jemand mein Handy bis zu mir herunterbrachte, um mir einen neuerlichen Aufstieg nach Gotlang zu ersparen. Es klappte. Ich wartete an Ort und Stelle. Die anderen gingen weiter. Nach guten einenthalb Stunden erreichte mich die beauftragte Person. Ich entlohnte und machte mich allein auf den Weg nach Tatopani. Pasanta, der Guide, war jedoch so besorgt, dass er die Mittagspause der Holländer auf ein Maximum und zwar bis ich sie erreicht hatte, ausdehnte. Es war mir fast ein bisschen unangenehm. IMG_20150104_090402Michelle und Erin nahmens aber mit Humor. Bis ich in eine andere Richtung aufbrach, wanderte ich ab diesem Zeitpunkt meist mit ihnen.

In Tatopani angekommen gabs ein Bad in den heißen Thermalbecken. Herrlich! Nicht nur weils sehr angenehm war, in den warmen Pools zu relaxen, sondern weils auch gleich als warme Dusche diente.

Am nächsten Tag führte mich mein Weg von Tatopani bis Nagthali. Von dort gab es die Möglichkeit eine 2-3 stündige Wanderung nach Taruche zu unternehmen. Jedoch lag Schnee. Vor mir waren schon Caro und Christian aus Deutschland mit Guide Dowa (alle kannte ich schon vom Bus) dorthin aufgebrochen. Ich folge ihren Fussspuren im Schnee. In nur zwei Stunden erreichte ich den beabsichtigeten Aussichtspunkt. Tibetische Dörfer sind von dort aus der Ferne zu sehen.

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AN DER GRENZE ZU TIBET

IMG_20150105_043209Am Tag 3 gings von Nagthali steil abwärts über Thuman nach Timure. Obwohl der Weg entlang der Straße führte, wollte ich unbedingt den tibetischen/nepalesischen Grenzpunkt und die im Lonely Planet (LP) beschriebenen Ruinen besichtigen. Gesagt, getan. In Timure angekommen, brach ich also am Nachmittag zur Grenze und den Fortruinen von Rasuwaghadi auf. Im Nachhinein rate ich allen von diesem Ausflugstag ab. Abgesehen von einem riesigen chinesichen Grenzgebäude, einer Brücke, drei Steinmauern, wo viel Müll herumliegt, und dem Staudammprojekt neben der Straße gibts nichts zu sehen. Schon der Hinweg war schrecklich, am Rückweg nahm mich zum Glück ein Truk bis Timure mit.

Auch für den nächsten Morgen erhoffte ich mir für die Straße eine Mitfahrgelegenheit. Auf dem ganzen Weg von gut 1,5h von Timure nach Lingling fuhr jedoch kein einziges Auto vorbei. Erst 1km vor Lingling hatte ich Glück und ich konnte auf der Ladefläche eines Autos das letzte Wegstück zurücklegen.

Von Lingling gings steil aufwärts bis Briddim und Khanjung/Khangjim, beides supersüße Orte. Es war jedoch mittags als ich durch die Orte kam. So machte ich nur in Briddim eine Mittagspause. Ich wollte weiter.

In Khanjung nahm ich die falsche Abzweigung. Die korrekte Trekkingroute führt scheinbar durch den ganzen Ort hindurch und verläuft angeblich gemütlich bis zu einem Aussichtspunkt circa 2 Stunden entfernt von Sherpagaon.
Eine gute Stunde später, wurde ich an einer Schule von hilfsbereiten LehrerInnen gestoppt.  Sie schicken mich einen steilen Hang nach oben, wo ich wieder auf den Hauptweg treffen sollte. Der zwar nur circa 1,5 Stunden dauernde Aufstieg war ein Wahnsinn und bescherte mir einen der anstrengendsten Trekkingtage!

Kurz vorm Aussichtspunkt fand ich den Hauptweg, weitere 2,5h brauchte ich bis zum Ort Sherpagaon.

 

Sherpagaon erklärte ich als Ziel für den Tag, da ich viel zu müde war, um meinen Weg noch eine weitere Stunde bis zum nächsten Ort fortzusetzten. Zudem gab es ein wunderbares Dhal Baat Angebot, das ich ausgehungert dankend annahm.

 

UNTERWEGS AM LANGTANG TREK

Am Tag 5 endete schon nach nur einer Stunde im Rimche der Tamang Trek. Ich war nun am Langtang Trekking angekommen. Weil ich mich in der Herberge in Sherpagaon sehr wohl gefühlt hatte, beschloss ich einen kürzeren Tag zu machen und an der Herberge von Verwandten in Thyangsyap zu stoppen. Der frühe Stopp erlaubte mir meine Wäsche zu waschen, bevor das Wasser gefroren war. Da die Lodge nur mich und zwei andere Leute beherbergte, trocknete ich mein Gewand im beheizten Aufenthaltsraum. Zu nah lagerte ich manche Kleidungsstücke, die nun von der Hitze leicht angesengt sind.

Von Thyangsyap gings direkt über Langtang nach Kanjin Gompa, wo ich zwei Nächte verbrachte und auch Weihnachten ¨feierte¨. Kaum zu glauben, aber das machte ich auch:

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Eine Gruppe von Mountaineering Guides hatte eine Ski Trainingswoche. Ich durfte auch ¨probieren¨.

Zu Weihnachten rächte sich die Höhe. Von Kanjin Gomba auf 3860m Seehöhe, stieg ich zweimal mehr als 1000 Höhenmeter auf und ab. Mir gings körperlich wirklich ausgezeichnet. Nachdem ich mir ein ausgiebiges Weihnachtsessen (Veg. Chowmein & Snicker Momo) gegönnt hatte, besuchte ich noch andere Reisende in einer anderen Herberge, um mit ihnen mit Raksi (= selbstgebrannter Reiswein) auf Weihnachten anzustoßen. Ich schlief schon dabei fast ein und ich bekam Kopfweh. Die Anstrengungen des Tages und der Alkohol waren auf dieser Höhe zu viel gewesen. Zudem war ich traurig gewesen, da es nur ein kurzes Telefonat nach Hause gab.

 

Noch immer mit Kopfweh schleppte ich mich am nächsten Morgen langsam abwärts bis Langtang. Meine Beine fühlten sich unglaublich müde an – beides Anzeichen von leichter Höhenkrankheit.

Darum war ich auch nicht verwundert, als ich mit jedem Meter verlorener Höhe schneller wurde. Meine Kräfte kehrten zurück. Das Kopfweh verschwand. Ich war wieder fit.

Mit mehreren Tee und Essen Stopps gings bis am späten Nachmittag bis Bamboo. Ich wollte so weit wie möglich kommen. Ich wusste ab Rimche würde es die Möglichkeit auf Handyempfang geben, um Kontakt mit der Aussenwelt aufzunehmen und die Wettervorhersage zu checken. Ich war unsicher, wie lange das traumhafte Wetter bestehen bleiben würde. Ich hoffte sehr, am Gosainkunda Trek den Paß zum Helambu Trek queren zu können. Unterschiedliche Gerüchte über offenen und geschlossenen Paß gab es am Weg. Ich hatte mir eingebildet, Wolken bei der Wettervorhersage gesehen zu haben. Wolken würde Neuschnee bedeuten und ein Queren verunmöglichen. So war die Überlegung den Versuch zu starten vor Wetterumschwung in die Nähe zu kommen und zu hoffen, dass bereits andere gequert hatten.

 

UNTERWEGS AM GOSAINKUNDA & HELAMBU TREK

Tag 9 war angebrochen. Früh brach ich auf, um eine längere Mittagspause in Thulo Syabru machen zu können. Ich wusste es würde Internet geben und dafür die Möglichkeit ein weiteres Mal das Wetter zu checken und eine kurze Lebensmeldung zu geben. An diesem Tag traf ich erstmals keine der Bekanntschaften der letzten Tage mehr. Ich glaube, sie waren inzwischen alle mindestens einen Tag hinter mir. Bis Sin Gompa spazierte ich an diesem Tag. Wieder war ich die einzige Person in der Lodge. Wie mir die LodgebetreiberInnen erzählten waren an diesem Tag nur 3 weitere TrekkerInnen vorbeigekommen.

 

Da ich keine weitere Höhenakklimatisation benötigte, ging ich direkt von Sin Gompa bis Gosainkunda. Meist wird ansonsten in Laurebina gestoppt. Wie ich schon wusste, war nur eine einzige Herberge (nach Rotationsprinzip) offen. Die Herberge war trotzdem nicht voll, aber für mich ungewohnt, belebt. Mit einer japanischen Reisegruppe verbrachte ich den Abend und ich bekam mein erstes persönliches Weihnachtsgeschenk: eine Instant-Gemüse-Ei-Suppe. Klingt nicht so toll, hat aber super geschmeckt.

Das Wetter war großartig, der Sonnenuntergang ein Traum. Nur sehr kalt war es.

Schon bei Ankunft erfuhr ich, dass der Paß offen war. Die letzten zwei Tage waren Menschen gequert.

 

Mit der japanischen Gruppe bzw. deren Portern querte ich am nächsten Tag den Pass. Da sie jedoch sehr langsam waren, stoppten sie in Phedi. Ich war bis Gopte gegangen. An diesem Tag war ich nicht nur die einzige Person in der Lodge, sondern sogar die einzige Trekkerin im ¨Ort¨. Es war der 28.12. – Silvester nahte und nach erfolgreicher Passquerung wusste ich, ich könnte es bis zum 31.12. bis Bhaktapur schaffen. Voraussgesetzt ich würde meinen Weg zügig fortsetzten. Ich beschloss also jeden Tag so weit zu gehen wie mich meine Füße bis vor Einbruch der Dunkelheit trugen.

Früh startete ich los,  machte abwechselnd Tee oder Essenspausen, oder beides. Ich verfiel in ein Gehflow, wollte gar nicht mehr aufhören. Ich war zufrieden und voll mit Glücksgefühlen. In Gul Bhanjyang beendete ich meine Tagesetappe.

Unerwartet, erreichte ich am nächsten Tag schon Bhaktapur. Ich war früh aufgebrochen, machte Mittagspause in Chisopani und erreichte Sundarijal gerade als der letzte Bus nach Kathmandu losfuhr. Am Weg (Chynbil) wechselte ich den Bus und kam circa 20:30 erschöpft wieder in meinem Homebase Guesthouse in Bhaktapur an. Wie ich gehofft hatte, waren wieder ein paar der Menschen dar, die ich schon von meinem früheren Aufenthalt kannte.

 

SILVESTER IN KATHMANDU: WILLKOMMEN IM JAHR 2015

Am 31.12. schlief ich zuerst mal lange aus. Am Nachmittag begann ich meine gesamte Trekking Wäsche per Hand zu waschen. Ganga, der im Hostel arbeitet, verfolgte meine Waschtechnik mit Amüssement. Er gab mir schließlich eine korrekte Nepali Handwaschtechnik-Lektion. Ich sei viel zu langsam, war sein Resümee.

Unschlüssig was wir tun sollten, startete der Silvesterabend. Bhaktapur oder Kathmandu stand zur Wahl. Schlussendlich entschieden wir uns für Kathmandu. Mehrmals mussten wir umsteigen bis wir  Kathmandu erreichten. Es war schon spät (20:00). Es fuhren nur mehr wenige Busse. (Busse fahren hier nur bis Einbruch der Dunkelheit, allerhöchstens bis 19:30/20:00.)  Eine große Openair Party in Thamel war unser Ziel. In der Menschenmenge tanzten wir ins Neujahr. Noch nicht genug (die Musik wurde nämlich um 0:30 abgedreht) wechselten wir in ein Lokal und weiter in ein anderes… mit dem ersten Bus kehrten wir nach Bhaktapur zurück.

 

PAUSE IN BHAKTAPUR

Inzwischen ist der 7. Jänner 2015 und ich bin bereits seit einer Woche in Bhaktapur. Silvester liegt hinter mir und nun auch mein Geburtstag (wegen diesem hab ich meine Abreise nochmal verschoben). Vor ein paar Tagen habe ich Diku und Puspa, zwei der nepalesischen Mädels vom Sherpa Women Projekt, getroffen. Um Abschied zu nehmen – von den Mädels und von Nepal. Alle anderen waren entweder unterwegs oder nicht erreichbar. Leider.

In Nepal habe ich mich gut eingelebt. Hier fühl ich mich wirklich pudelwohl. Ich beginne mehr und mehr die Sprache zu verstehen. Kann überhöhte Preise von korrekten Angeboten unterscheiden. Und je länger ich hier bin, desto öfter erscheint es mir, als würde ich automatisch die Localpreise bekommen – ohne Verhandeln zu müssen.

Wobei möglicherweise der Eindruck trügt: in Bhaktapur habe ich nämlich schon fixe ¨Vegetable, Nuts und Curd Dealer¨, die mich auch bei meinem zweiten Besuch wiedererkannten. Und am Markt muss man nur Geduld haben, Herumschlendern und Herumfragen: keine Hektik ist die Devise.

Je mehr ich mich zudem in meine geplanten Reiseziele einlese, desto verzweifelter werde ich. So viel gibt es zu sehen, so wenig Zeit habe ich zur Verfügung. Bald ist schon Halbzeit meiner Reisezeit.

¨Ich kann nicht alles sehen¨, sage ich mir täglich oder eher stündlich vor.

Mehrere Länder auf meiner Wunschliste habe ich schon gestrichen. Zu sehr sträube ich mich gegen Schnellreisen. Zuviel geht dabei verloren. Zu lange braucht es, um intensiv in einen neuen Kulturkreis einzutauchen.

Die Zeit vergeht hier wie im Flug. Wenn kein Stromausfall war und der war sehr oft die letzten Tage, habe ich meine Zeit vor dem Tablet verbracht. Ich war im Kino, hab die Nepali Mädels getroffen, bin mit anderen Reisenden durch Bhaktapur spaziert, hab viele Gespräche geführt und relaxt. Für meinen Geburtstag hab ich mir eine Geburtstagstorte bestellt. In der Herberge haben wir gefeiert.
Nun bin ich schon aufgeregt. Ich muss noch packen. Heute Nachmittag steige ich in den Nachtbus nach Kakarbhitta, der Ost-Grenzstation zu Indien. Darjeeling ist mein nächstes Ziel. Danach möchte ich möglichst direkt nach Bangladesch einreisen. Ich bin aber noch unsicher, welchen Grenzübergang ich wählen werde.

Mir gehts prima. Bis bald!

p.s. Vielen Dank für die vielen Glückwünsche!

 

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