Besuch in Krems: Im Steigenberger beinahe zu Hause

Nur um das klarzustellen: Krems an der Donau liegt im Waldviertel. Zumindest geografisch. Denn wegen des deutlich milderen Klimas, in dem Weinreben & Marillenbäume perfekt ihre Blüten, Blätter und Früchte entfalten können, lassen die KremserInnen die Vierteln (von Niederösterreich) am liebsten unter den Tisch fallen und zählen sich einfach nur zur Wachau.

Warum ich nun so patriotisch/matriotisch (meine Worterfindung) auf das Waldviertel hinweise? Weil ich dort aufgewachsen bin. Und so wie ich im Ausland merke, dass ich (meist) stolz und gern Österreicherin bin. Ein Gefühl, das ich erst durchs Reisen kennengelernt habe. So bin ich in Krems an der Donau patri-/matriotische Waldviertlerin.

Die Wachauer Region erstreckt sich 33 km zwischen Melk und Krems entlang des gewundenen Flusstales der in diesem Abschnitt frei fließenden Donau. Obwohl ich dachte, dass die Wachau durch den 1950 entstandenen Heimatfilm „Mariandl“, welcher im Prinzip das Pendant zu Österreich und „Sound of Music“ ist, längst weltbekannt sein müsste, war die Aufnahme in die UNESCO Weltkulturerbeliste scheinbar ausschlaggebender. Seit 2000 zählen die Weinterrassen, Obstgärten, Stifte, Burgen und Ruinen entlang des Donaubruchtals als Kulturregion dazu. Wer die Region erwandern will, kann meinen Bericht „Jakobsweg in Österreich: Pilgern durch die Wachau“ lesen.

Da das nun schon eine Zeit lang her ist, ist nun auch die Bekanntheit groß. Immer mehr BesucherInnen aus der ganzen Welt reisen an, um erstens die verschlafene Idylle kennenzulernen und zweitens der Terrorgefahr der Städte mit Sicherheit zu entgehen. Oder Laufbegeisterte, die einer Teilnahme beim Wachau-Marathon nicht widerstehen können. Oder auch engagierte, internationale Freiwillige, die mit Leibeskräften versuchen beim Erhalt der wertvollsten und gefährdetsten Biotope der Wachau mitzuhelfen.

 

STEIGENBERGER HOTEL IN KREMS

Aussblick von meinem Zimmer im Steigenberger Hotel Krems
Ausblick von meinem Zimmer im Steigenberger Hotel Krems

Beinahe zu Hause war ich im doppeltem Wortsinn. Ohne weltrettende Motive checkte ich ins Steigenberger Hotel Krems ein. Vom Waldviertel anreisend, hatte ich die kürzeste Strecke zurückgelegt, trotzdem war ich als letzte gekommen. Der erste Treffpunkttermin nahte schon. Daher schnell, schnell ins Zimmer gelaufen, am Weg dorthin gleich ins Internet verbunden und kurz meine Zimmerräumlichkeiten erkundet.

Ein klassisches Doppelbett mit gegenüberliegenden Flachbildfernseher, transparenten Kleiderschrank, praktischen Arbeitstisch, einen Sessel zum Chillen und als Besonderheit die kleine Terrasse mit großartigem Ausblick auf Krems. Das Bad mit Wc, Dusche, Föhn, kleinen Shampoo-, Duschgel- und Cremefläschchen und einem Strandkorb zum praktischen ins Spa spazieren. Klarerweise nicht nackt oder im Bikini, sondern im Bademantel, der auch bereit liegt.

Schön, dachte ich und tanzte wild am weißen, super sauberen Bett mitten in meinem Superior Zimmer.

Eine Hotelführung folgte. Die Seminarräume wurden besichtigt, die Junior Suiten mit freistehender Badewanne mit Blick auf die Weinberge, der Spa Bereich, die Pools innen und außen und die weitläufige Ruhezone im Garten.

In der Rooftop-Bar „Sky Garden“ pausierten wir bei einem Gläschen Spritzer bzw. ich – bei einem bodenständigen Seidl Bier. (Tipp: An lauen Mittwoch Sommerabenden gibt es hier auch DJ(ANE)-Begleitung.)

Ein leckeres 6-Gang Menü mit Weinbegleitung auf der Weinbergterrasse folgte.

 

SPA World Luxury: Bist du schon mal in die Weinberge hineingeschwommen?

Aussicht vom Innenpool im Steigenberger Hotel Krems
Aussicht vom Innenpool im Steigenberger Hotel Krems

Nein? Dann wäre das ein Grund für einen Besuch im Steigenberger Hotel Krems. Denn nach einem leckeren Frühstück am Frühstücksbuffet mit Eierspeis und Wachauerlaberl, ging es für mich mit einem Umweg über den Fitnessbereich in den Spa Bereich.

Im Fitnessbereich war davor noch eine halbe Stunde „Rütteltraining“ (Galileo Vibrations- und Sensomotoriktraining) angeleitet von einem Sportwissenschafter des CARDEA Ambulatoriums angesagt. (Tipp: 1) Der Fitnessbereich ist auch für externe Personen zugänglich. 2) Schau mal auf der Homepage unter den Bereich Partnerschaften!)

Meine Beine schwabbelten durch die schnellen horizontalen Auf- und Abbewegungen des Geräts wie eine unförmige Puddingmasse. Anstrengend? Naja fand ich nicht so, aber es war auch nur ein vorsichtiges Kennenlernen. Effekte nach einem Mal testen? – Fehlanzeige. Aber vielleicht bei regelmäßiger Anwendung. Meine Schnellrecherche im Internet fand dazu widersprüchliches.

Putzmunter geschüttelt, stürzte ich mich in den Innenpool. Brille auf, Kopf runter und im 3er Rhythmus im 20m Pool durchs kühle Nass kraulend. Nach ein paar Längen – die Luft war mir ausgegangen, das große Erstaunen: ein traumhafter Ausblick auf die Weinberge – wie als würde man hinein schwimmen (Bild oben).

Weder der warme, quirlende Whirlpool, die unterschiedlichsten Saunen – alle mit ähnlicher Weinberg-Aussicht oder der Ruhebereich mit Blick auf Krems, konnten meinen Favoriten – den Indoorpool – noch toppen. Für den Außenpool war mir zu kalt. (Tipp: Wer nicht im Steigenberger residiert. Es gibt auch einen Day Spa!) Demnächst wird der Spa Bereich noch größer und erhält zusätzlich noch eine 32 m² große Außensauna.

 

Innen-, Aussenpool, Sauna, Ruhezone, Fitnessraum & Whirlpool des Steigenberger Hotel Krems
Innen-, Aussenpool, Sauna, Ruhezone, Fitnessraum & Whirlpool des Steigenberger Hotel Krems

Anmerkungen zum Steigenberger Hotel Krems:

  • Alles super für Menschen ohne Einschränkungen – leider nur bedingt barrierefrei. Soll soviel heißen wie die Barrierefreiheit bezieht sich nur auf die Zimmer und nicht auf die restliche Hotelumgebung (vor allem die Bar, der Eingangsbereich, eine Liftanlage und die Pools sind nicht barrierefrei)!
  • Das Steigenberger Hotel Krems ist bemüht ressourcen- & umweltschonend zu arbeiten. Regionale Produkte werden bevorzugt. Dies wird durch verschiedene Gütesiegel belegt. Das finde ich top!
  • Superservice: Wer nicht mit dem Auto anreist, sondern mit dem Zug, kann sich kostenfrei vom Bahnhof abholen lassen!

 

WEINGUT HUTTER: GAUMENFREUNDEN MIT VERDIENTEN KRÖNCHEN

Eindrücke vom Weingut Hutter
Eindrücke vom Weingut Hutter

„Die Tradition des Weinanbaus findet ihren Ursprung bereits zur Zeit der römischen Besiedlung der Wachau und erfährt unter der Herrschaft der Karolinger eine erste Blütezeit.“ (Flyer: Codex Wachau, Vinea Wachau)

Rund 200 WeinbäuerInnen gibt es in der Wachau. Umgeben von wunderschönen Weinreben mit Blick auf Krems und Stift Göttweig kehrten wir zu Mittag im Weingut Hutter ein. Statt in der Schatten spendenden Laube zu speisen, trieb uns das kühle, bewölkte Wetter in die schicke und helle Gaststube bei der Ausschank (leider mit Stufen!)

Mein Gaumenschmaus: Kürbiscremesuppe und ein gegrilltes Maishendl mit Rahmeierschwammerl. Sehr lecker!

WinzerIn, Wirtshauskultur, GenießerInnenzimmer – beim Hutter gibt es ein All-In-One-Paket – die Krone ist verdient (Homepage besuchen und Logo anschauen!).

 

VELTSAM BALSAMICO: WENN HEIMISCHER QUALITÄTSWEIN ZU KOSTBAREM ESSIG WIRD

Der Balsamicohersteller Mayer
Der Balsamicohersteller Mayer

Gestärkt vom Essen spazierten wir keine 10 Meter weiter ins alte Presshaus vom Herrn Mayer. Mit rot-weiß kariertem Hemd und typischen Wachauer Kalmuckjanker wartete er schon auf uns.

Nur wer sein Ziel kennt, findet den Weg. (Laozi)

Das Ziel vom ehemaligen EDVler & Hobbywinzer Mayer war: leistbaren und qualitativ hochwertigen Balsamicoessig herstellen. Jahrelang probierte er herum bis er das optimale Verhältnis zwischen Süße und Säure herausfand. Sein Balsamico Essig, den er streng genommen eigentlich „saure Würze“ nennen müsste (der Säuregehalt liegt nur bei 4% statt bei 6%) ist trotzdem ein Verkaufsschlager. Ganze 5 Kilo Weintrauben der Sorte Grüner Veltliner stecken in einem Liter Balsamico Essig und das gänzlich ohne Zusätze. Wenn er behauptet, Salz und Zucker zum Würzen hätten sich dadurch erübrigt, glaube ich ihm das gerne. Der Geschmack beim Verkosten seiner Balsamicovariationen war vollmundig. Auch von SpitzenköchInnen verwendet, kann sein Produkt inzwischen in gut sortierten Feinkostläden, Ab-Hof gekauft oder auch bestellt werden (ab 6 Flaschen portofrei).

 

STIFT GÖTTWEIG: MEINE ERLEUCHTUNG

Eindrücke von Stift Göttweig
Eindrücke vom Stift Göttweig

Im vom Wind wehenden, schwarzen Gewand führte uns der sympathische Pater Pius im Nieselregen über den Hof des Stift Göttweigs. Nur bei längeren Erklärungen stoppte er, steckte die Hände seitlich am Körper in seinen Gürtel und begann zu erzählen: von der Brandkatastrophe zu Beginn des 18. Jahrhunderts und den wenigen übrig gebliebenen mittelalterlichen Gebäuden. Von den rigorosen Plänen für den Wiederaufbau. Von den aufgemalten Fenstern zur Verbesserung des optischen Erscheinungsbildes, weil das Geld ausgegangen war. Von der Auswahl der Dachziegel und der aufwendigen, 6 Jahre lang dauernden Generalsanierung des Daches. Vom Tagesablauf der Benediktiner, die sich ihr Leben lang an ein und dasselbe Kloster binden. Dem Leben als Mönch und den verschiedenen Etappen eines Mönchlebens (Postulat, Noviziat, Profess).

Wir lauschten gespannt. Dabei waren wir vom Hof in die Stiftskirche und weiter zum Museum im Kaisertrakt spaziert. Auf der Kaiserstiege, dem größten Barocktreppenhaus Österreichs, mit einem riesigen Deckenfresko von Paul Troger verweilten wir kurz.

Meine Erleuchtung war leider nur eine optische Täuschung.

Selfie mit dem Deckenfresko von Paul Troger auf der Kaiserstiege im Stift Göttweig
Selfie mit dem Deckenfresko von Paul Troger auf der Kaiserstiege im Stift Göttweig

Ein Besuch des Stift Göttweigs ist durchaus interessant. Und weil es dort so schön ist auch äußerst beliebt für Hochzeiten und Taufen.

 

WIRTSHAUSBÜHNE SALZSTADL: DAS LEBEN IST EINE WUNDERTÜTE

Ein langer Tag lag hinter uns. Im sehr empfehlenswerten Salzstadl ließen wir ihn ausklingen. Bodenständige, österreichische Küche in gemütlicher Atmosphäre. Was will man mehr? Vielleicht ein Privatkonzert?

Ja, auch das kann man haben. Durch Zufall oder Planung. Auf der Wirtshausbühne gibt es regelmäßige Vorstellungen, zum Beispiel der Comedian Vocalists.

Mit einem Frühstück ging das kleine, aber feine Reisebloggerinnen Treffen in Krems zu Ende. Mit dabei waren Gudrun – die Reisebloggerin, Angelika – von Wiederunterwegs, Maria – von kofferpacken und Christina von CitySeaCountry.

 

MEINE TIPPS FÜR EINEN KURZTRIP NACH KREMS BZW. DIE WACHAU

Weinreben in Krems
Weinreben in Krems
  • Krems an der Donau ist perfekt für einen Kurztrip von Wien aus mit dem Zug zu erreichen – nur eine Stunde mit der Franz-Josefs-Bahn oder mit Umsteigen in Sankt Pölten!
  • Für RadliebhaberInnen: Der Donauradweg (hier ist mein Erfahrungsbericht) führt durch Krems bzw. die gesamte Wachau. Das Leihradunternehmen Nextbike bietet rund 40 Entleihstationen an beiden Donauufern in der Wachau an. Die Räder können an einer beliebigen Station retourniert werden. Eine Stunde kostet 1€, 24 Stunden 8€.
  • Für Natur- und WanderliebhaberInnen: 180 km Wandervergnügen durch alle Orte der Wachau gibt es mit 14 Etappen am Welterbesteig oder am Jakobsweg vom Stift Göttweig nach Melk zu erkunden.
  • Was wäre die Wachau ohne einen Besuch beim Heurigen? Hier gehts zum Heurigenkalender!
  • Besonders schön soll die Wachau zur Marillenblütezeit sein. Diese findet meist im April statt!
  • Die umfangreichsten, besten & aktuellsten Informationen über die gesamte Region gibt es beim Donau Niederösterreich Tourismusverband!

 


Mein Kremsbesuch fand vom 4. bis 6. September 2016 auf Einladung vom Hotel Steigenberger Krems und Donau Niederösterreich Tourismus GmbH statt. Vielen Dank dafür! Meine Meinung ist davon nicht beeinflusst.

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