Mallorca: Wandern am GR 221 | Infos & Tipps im Überblick

Wandern auf Mallorca bedeutet vor allem eins: Wandern am GR 221, dem 140 km langen Weitwanderweg „Ruta de Pedra en Sec“ durch die Serra de Tramuntana entlang der Westküste Mallorcas. Auf Deutsch wird der GR 221 auch Trockenmauerroute genannt. Je nach körperlicher Fitness können die 12 Etappen von Port d’Andratx im Südwesten bis nach Pollença (bzw. Port de Pollença) im Nordwesten in 7-9 Tagen durchwandert werden. Die einzelnen Etappen erfreuen nicht nur begeisterte Weitwanderer & Weitwandererinnen, sondern eignen sich zum Teil auch perfekt für Tagestouren.

Im März 2017 wanderte ich die Etappen 2 bis 8 von Sant Elm bis Port de Soller. Aus Zeitgründen blieb die Trockenmauerroute für mich damals unvollendet. Im Jänner 2018 setzte ich meinen Weg jedoch fort und holte die fehlenden Etappen von Port de Soller bis Port de Pollença und den Weg von Port d’Andratx bis Sant Elm nach. Meine Erfahrungen zu meinem Wanderabenteuer, bei dem ich in Refugios als auch im Zelt geschlafen habe, schildere ich in meinem Erfahrungsbericht zum GR 221. Meine gesammelten Informationen und Tipps zum Wandern am GR 221 habe ich nun hier zusammengefasst.

Ich vor der Insel Dragonera bei Sant Elm
Ich vor der Insel Dragonera bei Sant Elm

Die Trockenmauerroute mit der Fernwanderwegekennzeichnung GR 221 auf Mallorca ist ein relativ neu geschaffener Wanderweg mit starker steigender Popularität. Der Ausbau und die Verbesserung der Etappen passiert laufend. Beispielsweise wurde nach einem Gerichtsurteil 2016 eine existierende Lücke im Streckennetz des GR 221 zwischen Estellencs und Banyalbufar behoben oder etwa das Refugio in Pollença renoviert und erst im Jänner 2018 mit neuen BetreiberInnen wieder eröffnet. Daneben schlossen auch private UnterkunftsbetreiberInnen Lücken im Streckenetz wie etwa das Refugio Ses Fontanelles zwischen Sant Elm und Estellencs.

Während auf den südlichen Etappen die Beschilderung manchmal noch zu wünschen übrig lässt, weisen auf dem „Herzstück“ des „Ruta de Pedra en Sec“ zahlreiche unübersehbare Wegweiser die richtige Wanderroute. GPS Tracking kann helfen. Im Grunde ist es aber nicht nötig.

Wegen der kleinen, laufenden Änderungen z.B. sogar in der Anzahl der dazugehörigen Etappen empfehle ich auf die Aktualität der gegebenen Informationen zu achten. Mein letztes Aktualisierungsdatum steht am Ende des Beitrags!

 

WANDERN AM GR221: ETAPPEN VON SÜDEN IN DEN NORDEN

  1. Etappe: Port d’Andratx – Sant Elm (La Trapa): circa 8 km – 3 h – 290 Hm (leicht)
  2. Etappe: Sant Elm (La Trapa) – Seis Fontanelles: 12 km – rund 4 h – 560 Hm (leicht)
  3. Etappe: Seis Fontanelles – Estellencs: 10,9 km – 5 h – 600 Hm (mittelschwer)
  4. Etappe: Estellencs – Banyalbufar: 6,8 km – 2,5 h – 200 Hm (leicht)
    Variante: Banyalbufar könnte über ein Abkürzung ausgelassen werden und direkt Esporles angesteuert werden
  5. Etappe: Banyalbufar – Esporles: 7,8 km – 2,5 h – 550 Hm (leicht)
  6. Etappe: Esporles – Valldemossa: 9,5 km – 4 h – 580 Hm (mittelschwer)
    Anmerkung: Um Valldemossa herum schlechte Kennzeichnung! Einige in die Irre führende Steinmännchen, vor allem vor Valldemossa.
  7. Etappe: Valldemossa – Deià: unterschiedliche Varianten möglich
    Variante A: durch das Schutzgebiet Muntanya del Voltor mit beantragter Genehmigung; 11 km – 4h – 560 Hm (mittelschwer; Schwindelfreiheit von Vorteil!) (valldemossa@procustodia.org/ Infos auf: www.fvsm.eu) und über den Höhenweg Cami de S’Arxiduc nach Deià!
    Variante B: der Weg startet neben dem Eingang zum Schutzgebiet Muntanya del Voltor und führt neben dem Schutzgebiet vorbei. Nach circa 30-45 min treffen sich Variante A und Variante B wieder. Der Weg ist ohne Genehmigung begehbar, weiter geht es wie bei Variante A über den Höhenweg Cami de S’Arxiduc
    Variante C: offizieller Weg des GR 221 durch das Caraits Tal: 13,5 km – 5h – 575 Hm (nicht gegangen)
  8. Etappe: Deià zum Refugi Muleta bei Port de Sóller: 9,9 km – 3 h – 330 Hm (sehr leicht)
    Anmerkung: Extrem frequentierte Etappe! Daher ist meine empfohlene Alternative der Küstenweg!!!
  9. Etappe: Refugi Muleta – Refugi Tossals Verds: 23 km – 9 h – 1100 Hm (schwer wegen der Länge!)
  10. Etappe: Refugi Tossals Verds – Lluc: 14,9 km – 6 h – 830 Hm (mittelschwer)
  11. Etappe: Lluc – Refugi Ponte Romà in Pollença: 16,0 km – 5 h – 220 H (leicht)
  12. Etappe: Refugi Ponte Romá in Pollença nach Port de Pollença: 7 km – 1,5h – 50 Hm – (sehr leicht)
    Anmerkung: Der Weg führt direkt entlang der vielbefahrenen Straße und ist nicht zu empfehlen!

Meine Abstufung: sehr leicht – leicht – mittelschwer – schwer – sehr schwer

 

WANDERN AM GR 221: UNTERKÜNFTE – REFUGIOS, HERBERGEN (ALBERGUES) & CAMPINGZONEN (ZONAS DE ACAMPADA)

Am GR221 gibt es die Refugios der Regionalregierung (Refugios del Consell de Mallorca), privat geführte Refugios bzw. Albergues, Refugios der Govern Illes Balears (IBANAT – Institut Balear de la Natura) und offizielle Campingzonen. Je nachdem zu wem sie gehören, können diese über eine eigene Website, per Telefon oder einem eigenem Buchungsformular reserviert werden! Es ist eine Zusammenfassung ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Wichtig zu wissen ist! Die Refugios del Consell de Mallorca können maximal 4-5 Monate im Voraus gebucht werden bis maximal 5 Tage vorher! Wer nun kurzfristig die Buchungslage wissen will, muss unbedingt in den Refugios anrufen! Auf der Website werden alle ausnahmslos als ausgebucht angezeigt, egal ob sie das sind oder nicht.

Die Herbergen sind prinzipiell ganzjährig geöffnet, ausschließlich zur Weihnachtszeit bzw. von Silvester bis zur ersten oder zweiten Jännerwoche können geschlossene Tage vorkommen (vor allem bei den privat geführten!).

 

Refugios del Consell de Mallorca am GR221

Vor Estellencs

  • Refugi de sa Coma d’en Vidal
    Laut dem offiziellen GR221 Guide-Buch der Consell de Mallorca ist das Refugi de sa Coma d’en Vidal 2016 als  Herberge eröffnet worden, bisher jedoch nur für Gruppen und vorangegangener Buchung. Schlüsselabholung nötig. Für einzelne WandererInnen ist die Unterkunft leider (noch) nicht geeignet. Reservierung bisher nur telefonisch über das Infotelefon der Herbergen (+34971173700) möglich!

Deia

  • Refugi Can Boi
    Das Refugi Can Boi ist eine private Herberge, welche die Auflagen der Conseil de Mallorca erfüllt mit 34 Schafplätzen in Mehrbettzimmer; rund 20€ für Übernachtung und Frühstück;
    Reservierung: über eigene Webseite (auch Verfügbarkeit einsehbar) oder telefonisch (+34 971636186)

Bei Port de Sóller

  • Refugi de Muleta
    Das Refugi de Muleta hat einen Schlafsaal mit einer Kapazität von 30 Personen; Kosten rund 20€ für Übernachtung und Frühstück; ins Zentrum von Port de Sóller ist mit einem Fussweg von circa 15-20 Minuten zu rechnen; Reservierung: über Webseite der Conseil de Mallorca oder telefonisch (+34 971 634271)

Zwischen Soller und Lluc (Escorca)

  • Refugi de Tossals Verds
    Refugi de Tossals Verds ist eine Herberge der Conseil de Mallorca mit einem Schlafsaal; Kosten rund 20€ Übernachtung und Frühstück; Reservierung: über Webseite der Conseill de Mallorca oder telefonisch (+34 971 182027)

Lluc

  • Refugi Son Amer
    Das Refugi Son Amer hat 52 Schlafplätze; Kosten rund 20€ Übernachtung und Frühstück;
    Reservierung: über Webseite der Conseill de Mallorca oder telefonisch (+34 971 517109)!

Pollença

  • Refugi Pont Romà
    Refugi Pont Romà ist eine privat geführte Herberge, welche die Auflagen der Conseill de Mallorca erfüllt und im Jänner 2018 mit neuen BetreiberInnen neu eröffnet wurde (nach angeblich 2-jähriger Pause); rund 35 Betten; Kosten circa 20€ für Übernachtung und Frühstück; Die zahlreichen, negativen Kommentare über die Herberge beziehen sich auf die Zeit vor der Neueröffnung. Die Adresse der neuen Website lautet: www.pontromarefugi.com (Sie ist leider noch nirgends verlinkt, zudem wird in den Informationsbroschüren noch überall auf die alte Website verwiesen (Das www.refugidelpontroma.com ist die alte Website)!
    Reservierung: über eigene Website (auch Verfügbarkeit einsehbar) oder telefonisch (+34 971 590731)!

 

Privat geführte Refugios – Herbergen am GR221

Zwischen Sant Elm und Estellencs

  • Refugio Ses Fontanelles
    Das Refugio Ses Fontanelles ist eine privat geführte Herberge für WanderInnen (Mehrbettzimmer ab 22€ mit Selbstversorgung) als auch Unterkunft für Finca-UrlauberInnen; Wasserflaschen & weitere Getränke werden für Vorbeigehende zum Verkauf angeboten!
    Reservierung: Kontaktformular auf Webseite, E-Mail, Telefon

Esporles

  • Refugi de Son Trias
    Refugi de Son Trias ist von einem Bergsportverein privat geführte Herberge mit großem Mehrbettzimmer und Zeltmöglichkeit – sehr empfehlenswert und sehr nett geführt! Jeden Samstag gibt es scheinbar Veranstaltungen wie kleine Konzerte;
    Reservierung: Buchungsformular auf Webseite, per Mail oder telefonisch;
  • Sa Fita Backpackers ist eine weitere private Herberge in Esporles; Reservierung: Buchungsformular auf Webseite, per Mail oder telefonisch;

Soller

  • Hostel Soller hat im November 2017 neu eröffnet; sehr gepflegt, modern, sauber, mit vollständig ausgestatteter Küche und schönem Gemeinschaftsraum; Bett im Mehrbettzimmer kostet allerdings 30€! Reservierung: über Website oder Buchungsportal wie z.B. Booking.

 

Weiters gut zu wissen:

Refugios von IBANAT oder private Refugios am GR221 – „Selbstversorgerhütten“

Die Refugios von IBANAT sind eher Berghütten/Selbstversorgerhütten, teilweise auch ohne Sanitäranlagen oder Strom. Da die Schlüssel abgeholt und zurückgebracht werden müssen, eignen sich diese nicht als Stopp für WeitwanderInnen. Da manche jedoch direkt am Weg liegen, ist es gut sie zu kennen. Bei Fragen kann telefonisch (+34 971177652) näheres herausgefunden werden. Reserviert werden diese online („https://www.caib.es/albergsfront/actions/Reservar.seleccion?token=e98ccfb3d40ef91f9c31b7c14d346ad9“ – Mit dem Link Copy & Paste machen!). Dort ist auch die Buchungslage einsehbar.

Refugios von IBANAT direkt am Weg:

  • Refugi de Son Moragues (zwischen Valldemossa und Deià im Valle Cairats)
  • Refugi Cúber am Cúber Stausee

Privat:

  • Refugi de Xim Joy + Zona d’acampada de s’Alova (circa 45 Minuten von Soller, nicht direkt am Weg)
    Refugi de Xim Joy bzw. Zona d’acampada de s’Alova gehört der Maria Ferret Foundation; Selbstversorgerhütte ohne Elektrizität/Dusche/Wc; Vorreservierung nötig; wäre eventuell eine Möglichkeit, um Wildcampen zu vermeiden; Reservierung: über Website

 

Geplante Refugios am GR221

  • Refugio de La Trapa + Zona d’acampada (Sant Elm/La Trapa)
    Nein, ein Refugio gibt es in La Trapa noch nicht. Aber vielleicht bald! Die Renovierungsarbeiten der freiwilligen HelferInnen der größten Umweltschutzorganisation GOB (Grup Balear d’Ornitologia) in deren Besitz sich La Trapa befindet, sind am Fortschreiten. Alle Informationen gibt es auf GOB – La Trapa (leider nur auf katalanisch und nix aktuelles -> ich hab die Info, von einem netten Herrn bekommen, den ich getroffen habe). Infos zu Zelten: siehe bei Campingzonen.
  • Refugi de Planícia (Banyalbufar)
    Grundstück angeblich gleich nach der Finca Es Rafal; wurde von der Gemeinde erworben; Refugio in Planung/Bau?

 

Zelten am GR221: Campingzonen (Zonas de acampada) & bei Unterkünften

  • La Trapa – Sant Elm: Ob Zelten bei La Trapa erlaubt ist oder nicht, dazu gibt es widersprüchliche Informationen: laut den Plänen der Conseil de Mallorca wird La Trapa als Zona d’acampada, also als Zone, wo Campen erlaubt/geduldet wird, ausgewiesen. Offiziell erlaubt ist das Zelten aber nicht, meinte der Herr, den ich getroffen habe und beschrieb mir gleichzeitig einen guten Platz.
  • Refugi de Son Trias – Esporles: von einem Bergsportverein privat geführte Herberge mit großem Mehrbettzimmer, Zelten im Garten möglich!
  • Zona d’acampada de s’Alova (circa 45 Minuten von Soller, nicht direkt am Weg)
  • Sa Font Coberta – Lluc: 300 Plätze – Reservierungen telefonisch (+34 971 51 70 70)
  • Es Pixarells – an der Straße von Lluc nach Pollenca: nur 30 Plätze

 

 

Wandern am GR 221: Wildcampen – Schlafen im Zelt

OutdoorliebhaberInnen haben es auf Mallorca schwer: Zelten ist auf Mallorca offiziell nur auf Campingplätzen oder in den Zonas acampadas erlaubt, von denen es nicht viele gibt. Jedoch wird zunehmend die Möglichkeit angeboten sein eigenes Zelt zu einem Unkostenpreis von 5-10€ bei privaten Refugios aufzustellen (Auflistung siehe oben).

Passable Plätze zum Wildcampen am Weg finden sich genügend. Beliebt sind dabei auch ausgeschilderte Picknickplätze wie z.B. der rund eine Stunde vor Estellencs gelegene Picknickplatz mit zugänglicher Steinhütte Boal de ses Serveres oder der Picknickplatz Sa Font des Noguer nahe L’Ofre zwischen Sóller und dem Cúber Stausee.

 

DIE BESTE WANDERZEIT

Die beste Wanderzeit am Trockenmauerweg ist im Frühjahr von März bis Juni und im Herbst von September bis November. In den Sommermonaten kann es sehr heiß werden, weshalb Wanderungen eher nicht zu empfehlen sind.

Ich war Mitte März und Anfang Jänner am GR 221 unterwegs. Die März waren die Tage angenehm warm, die Nächte kälter als gedacht. Im Jänner war es bei mir tagsüber kühl bis kalt und abschnittsweise extrem windig, je nach Höhe lag die Temperatur in der Nacht um die 3°C. In der Serrra Tramuntana kann es zu dieser Jahreszeit schneien. Bei mir gab es aber nur kurzen Graubelregen.

Wer überlegt draußen zu nächtigen, dem oder der empfehle ich sowohl im März als auch im Jänner einen guten Schlafsack mit einer Komfortzone um die 0°C (im Winter eventuell sogar besser -5°C Komfortzone).

Die Herbergen, Refugios und Campingzonen sind übrigens ganzjährig geöffnet! Es gibt keine Winterpausen, höchstens ein paar geschlossene Tage rund um Weihnachten und Silvester!

Um die Wandertage optimal nutzen zu können: der Sonnenaufgang findet in den Wintermonaten um circa 8 Uhr statt, der Sonnenuntergang um circa 18 Uhr. Die längsten Tage gibt es im Juli und August mit einem Sonnenaufgang zwischen 6/7 Uhr und einem Sonnenuntergang um 21 Uhr herum.

 

WASSER & PROVIANT

Da ich mit meinen mitgetragenen Wasserreserven bei meiner Wanderung im März maßlos übertrieben habe, sei gesagt: man kommt sehr regelmässig durch ein Dorf oder einer Finca vorbei, wo Wasser gekauft werden kann. Im Notfall gibt es am Weg auch Wasserspeicher oder Quellen, wo Wasser aufgefüllt werden könnte.

Die fehlende Möglichkeit Wasser zu bekommen am Weg von Sant Elm nach Estellencs ist durch das relativ neu eröffnete Refugi de Ses Fontanelles behoben worden. Auch in La Trapa gäbe es einen Wasserspeicher (auch laut Auskunft Einheimischer), der allerdings nirgends erwähnt wird (oberhalb von La Trapa gelegen/der Weg führt beinahe vorbei). Ich habe den Wasserstand nicht kontrolliert – wer also 100% sicher sein will, sollte Wasser von Sant Elm mitnehmen. Spätestens beim Refugi de Ses Fontanelles kann es aufgestockt werden. Hingegen einiger Angaben war jedoch der Zugang zum Ziehbrunnen beim damals geschlossenen Refugio Sa Coma d’en Vidal abgesperrt. Danach gibt es ausreichend Möglichkeiten Wasser in den Dörfern zu kaufen. Von Soller bis Lluc in der Serra Tramuntana gibt es im Notfall auch einige Quellen, die in den Karten eingezeichnet sind.

Meine Empfehlung: mindestens 2 Liter, auf sehr langen Etappen 3 Liter mitnehmen zu kühleren Jahreszeiten! Im Sommer sollte deutlich mehr Wasser, also mindestens 3 Liter oder sogar mehr auf sehr langen Tagesetappen mitgenommen werden.

Zwischen Sant Elm und Estellencs gibt es keine Möglichkeit Proviant zu kaufen – das Refugio Ses Fonantelles bietet für Durchgehende Wasser, aber kein Essen an. Zwischen Estellencs und Sóller gibt es ausreichend Versorgungsmöglichkeiten in den Orten. Danach sollte wieder an eine Jause für den Tag bis Lluc gedacht werden. Die einzige Versorgungsmöglichkeit auf der Strecke ist das Refugio Tossals Verds.

 

ANREISE & VERKEHRSVERBINDUNGEN AUF MALLORCA

Mallorca zählt zur Inselgruppe der Balearen, die sich vor der Westküste Spaniens im Mittelmeer befinden. Nur rund 170 km trennen Barcelona und die Insel Mallorca voneinander. Kein Wunder also, das neben der Anreise mit dem Flugzeug nach Palma, wo sich der 3. größte Flughafen Spaniens befindet, eine Anreise mit Fähre (von Valencia, Barcelona oder Denia) möglich ist. Mit Flugzeug geht es in circa 2,5 Stunden von Europa natürlich deutlich schneller.

Die wichtigste Verkehrsverbindung für Neuankömmlinge ist die Buslinie 1, die alle 15 Minuten den Flughafen mit dem Stadtzentrum verbindet und bis zum Hafen von Palma fährt. Eine Einzelfahrt kostet 5€.

Wer nicht in Palma bleiben will, sondern gleich am Strand oder in eines der kleineren Dörfer fahren will, steigt am Plaza de España aus. Dort befindet sich der Hauptbus- und Zugbahnhof, die Estación Intermodal.

Während die Zugtickets am Schalter oder Automaten gekauft werden, gibt es die Bustickets direkt im Bus zu kaufen. Linienplan und alle Informationen zu den Fahrtzeiten gibt es auf Transport de les Illes Balears.

 

GASKARTUSCHEN KAUFEN IN PALMA DE MALLORCA

Wer in Palma de Mallorca noch Campingkochutensilien kaufen muss, dem empfehle ich folgende zwei Geschäfte:

  • großer Corte Inglés gleich beim Plaza de España (Avinguda d’Alexandre Rosselló 12-16; circa 5 Gehminuten vom Plaza de España) haben Gaskartuschen (Stechgaskartuschen, manchmal auch Campingaz Gaskartuschen mit Ventil), jedoch schwankt das Sortiment wie ich bei meinem zweiten Besuch feststellen musste;
  • Refugi de Muntanya (Carrer del Sindicat 2; circa 10 Gehminuten vom Plaza de España) haben auf alle Fälle Primus Gaskartuschen in verschiedenen Größen mit Schraubventilen; Öffnungszeiten: 10:00 bis 14:00 & 16:00-20:00 (Änderungen nicht ausgeschlossen)

Anmerkung: der „kleine“ El Corte Inglés und der Decathlon-Shop im Stadtzentrum verkaufen KEINE Gaskartuschen, wie ich leider bei meiner Gaskartuschen Jagd durch Palma feststellen musste“.

 

WANDERN AM GR 221 ALLEIN ALS FRAU

Nach meinen Wandererfahrungen kann ich sagen: Meiner Einschätzung nach ist es kein Problem. Aber jeder Mensch ist anders. Es kann also sein, dass meine Grenzen nicht deckungsgleich mit deinen sind! Streckenabschnitte können toll geplant werden (kürzere/längere Abschnitte). Weniger frequentierte Passagen (so wie der Süden) könnten theoretisch weggelassen werden. Egal ob Mann oder Frau – wer allein wandert, für den oder die gilt immer: Aufgepasst werden muss bei jedem Schritt… meine Tipps zum alleine Trekken & Wandern!

Während ich bis Esporles komplett allein unterwegs war, traf ich ab Valldemossa immer wieder auf andere Menschen. Wer nicht im Zelt schläft, sondern in den Herbergen hat auf jeden Fall immer wieder Gesellschaft zumindestens ab Valldemossa, wo die beliebtesten Abschnitte beginnen.

Ich empfand den Weitwanderweg GR 221 als eine geeignete EinsteigerInnenroute zum Weitwandern, auch weil das Rucksackgewicht durch die häufigen Versorgungsmöglichkeiten und bei einem Nächtigen in den Refugios minimal gehalten werden kann.

p. s.: Wer sich übrigens fragt, wie ich allein wandern kann und trotzdem Fotos von mir habe: des Rätsels Lösung – ein Dreibein. Selbstauslöser drücken & laufen!

 

WEITERE NÜTZLICHE INFOS, BERICHTE & LINKS

  • Mallorca erleben gibt Infos zu Ausflügen, Wanderungen, Orten und Stränden
  • Offizielle Wanderwegführungen plus Herbergen können in der Überblickswanderkarte von Conseil de Mallorca angesehen werden (dort stellte ich fest, dass es nur eine Wegführung des GR 221 gab und nicht unzählige Varianten mit dem gleichen Namen wie in meiner Wanderkarte; neuerste Wegmarkierungen können dort eingesehen werden!)
  • Kostenlose Informationsbroschüre von der Conseil de Mallorca über den GR221 (mit detaillierten Streckenabschnittsbeschreibungen von auswählten Etappen!)
  • Meine verwende Wanderkarte Mallorca GR-221 – In 9 Etappen quer durch die Serra Tramuntana (1:50.000; 3. Auflage 2017 von map.solutions; Infos und GPS Downloads hier; bis auf kleinere Fehler (und Ungenauigkeiten) in der Wegbeschreibung SEHR empfehlenswert)

 

Weitere Beiträge über Mallorca von mir

 

Lust bekommen mich auf weitere Wandertouren zu begleiten z.B. auf den Rota Vicentina in Portugal oder zum Wandern durch die Wüste in Israel? Willst du keine News mehr verpassen?! Dann folge mir auf Facebook, Instagram, Twitter, Pinterest.


Meine privaten, eigenfinanzierten Wanderreisen auf Mallorca fanden im März 2017 und Jänner 2018 statt.
Blogbeitrag zuletzt aktualisiert: Jänner 2018.

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  1. says: Susanne

    Vielen Dank für die guten Infos! Wir haben leider etwas spät nach den Refugios gebucht und finden keinen freien Platz mehr im Refugio Tossal Verds, sodass wir überlegen müssen, nur bis dort zu laufen. Da die folgenden drei Etappen aber ja sehr schön sein sollen: Hast du eine Idee, wie man ab dort alternativ weiterlaufen könnte ohne im Refugio Tossal Verds zu schlafen?
    Vielen Dank schonmal :)

    1. says: THERESA

      Hallo Susanne, für alternativen Tourenplanungen empfehle ich dir generell immer einen Blick auf https://www.openstreetmap.org/ zu werfen. Es scheint eine eher anspruchsvolle Route vom Cuber Stausee, der ja am Weg liegt, nach Alaro zu geben. Von dort könnte man wieder Richtung Refugi Tossals Verds hinaufgehen. Schau mal hier: https://www.komoot.de/guide/1629130/wandern-rund-um-mancor-de-la-vall
      Ob das wirklich funktioniert und wie schwer die Route ist, kann ich dir leider nicht sagen. Aber eine Idee wäre es…
      LG Theresa

  2. says: Romy

    Ich bin den GR 221 Ende März gelaufen und hatte auf der vorletzten Etappe sogar Schneesturm und bin kaum durchgekommen. Es hat soviel geregnet, dass uns das Wasser auf den Wegen teilweise von oben in die Schuhe gelaufen ist. Und Schnee hatten wir auch jede Menge – kaum zu glauben Ende März! Aber die letzte Etappe habe ich – vielleicht auch deswegen – als besonders schön empfunden. Ich war noch auf dem Tomir und muss sagen, es ist ein fantastischer Aussichtsberg. Liebe Grüße Romy

    1. says: Theresa

      Hallo Romy, das Wetter ist nicht zu unterschätzen. Gut, dass nichts passiert ist! Ich hab deinen Bericht gelesen und gestaunt! LG Theresa