Die unendliche Liste an Dingen, die ich beim Reisen gelernt habe

Reisen erweitert den Horizont. Ja, das tut es. Und zwar auf sehr unterschiedliche Art und Weisen. Auf der einen Seite steht die automatische Erweiterung des Allgemeinwissens. Denn Reisen ist ein ständiges Lernen durch Herausfinden und Aneignen von nötigen oder beiläufigen Reiseinformationen. Es ist ein Wissen, das sofort praktisch angewendet werden kann oder für das Verständnis benötigt wird. Es passiert beiläufig und aus Interesse.

Neben dem Allgemeinwissen steht das „unnütze“ Erfahrungswissen. Es ist Wissen für das Leben, nicht für den Beruf. Ich weiß nicht, ob es weniger wichtig ist als Allgemeinwissen. Es ist generell schwer fassbar und beschreibbar. Aber es gibt neue Perspektiven, Denkansätze und Einstellungen.

Das unnütze Erfahrungswissen teile ich in drei Kategorien: persönliches, praktisches und vermischtes. Den persönlichen Dingen, die ich beim Reisen gelernt habe, werde ich irgendwann einen eigenen Artikel widmen.

Einen Auszug aus der unendlichen Liste an Dingen, die ich beim Reisen gelernt habe aus den Kategorien praktisches und vermischtes habe ich euch zusammengeschrieben.

 

99 DINGE, DIE ICH BEIM REISEN GELERNT HABE

  1. sauberes Wasser ist mehr wert als Gold
  2. Reisen ist nicht gleich Reisen
  3. Zeit ist relativ – unabhängig davon, ob ich Einsteins Theorie verstehe oder nicht
  4. auf das Bauchgefühl zu vertrauen, zahlt sich immer aus
  5. aus jedem Tiefschlag ist es möglich etwas zu lernen
  6. wer den Alltagstrott austrickst, kann auch Daheim unglaublich viel erleben
  7. Abenteuer entstehen häufiger, wenn die Komfortzone verlassen wird
  8. die Grenzen der Komfortzonen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich
  9. Pausen sind immer nötig – Reisen ist dabei keine Ausnahme
  10. die angepriesensten Sehenswürdigkeiten sind oft die größte Enttäuschung
  11. die Welt ist klein und groß gleichzeitig
  12. Heimweh ist leichter zu stillen als Fernweh
  13. Besitz ist Ballast
  14. Reisen macht süchtig
  15. je weniger Reichtum, desto offener die Menschen
  16. rein theoretisch reicht eine Schüssel mit Wasser zur Körperhygiene
  17. ein Hallo und ein Danke in der Landessprache machen einen gewaltigen Unterschied
  18. um gewisse Erfahrungen annähernd nachvollziehen zu können, setzen diese ein Erleben im eigenen Leben voraus
  19. Abstand erweitert das Verständnis
  20. um manche Dinge zu verstehen müssen oft Jahre vergehen
  21. die Off- oder Low-Season sind die besseren Reisezeiten
  22. je weniger andere Reisende, desto mehr Abenteuer
  23. ein Huhn besteht nicht nur aus Brust und „Haxn“
  24. jeder Mensch steckt voller Überraschungen
  25. auch Toleranz hat ihre Grenzen
  26. nichts ist selbstverständlich
  27. Fotos sind gute Erinnerungen, sie können aber die Momente nur unzureichend einfangen
  28. richtig scharf essen brennt zweimal
  29. es ist möglich sich an kalte Duschen zu gewöhnen
  30. in 95% werden Taxis (sorry) ihrem schlechten Ruf gerecht
  31. Alleinreisende ziehen sich magnetisch an
  32. Reisen macht offener
  33. Wer allein sein kann und länger unterwegs ist, ist bei der Reisegesellschaft wählerischer
  34. Glück und Pech liegen nahe beieinander
  35. auch an den abgelegensten Orten gibt es Menschen aus der Heimat
  36. Packen ist eine Kunst für sich
  37. ein Lächeln kann Bände brechen
  38. ohne Hilfe oder Zusammenarbeit geht gar nichts im Leben
  39. die Eindrücke und Erlebnisse als Frau allein unterwegs unterscheiden sich von denen eines Mannes
  40. Wäsche ordentlich mit der Hand zu waschen, muss gelernt sein
  41. Familie gibt Sicherheit
  42. ab und zu mit vertrauten Freundinnen und Freunden zu reden ist unabdingbar und etwas wunderbares
  43. je multifunktionaler Kleidung oder Dinge sind, desto besser
  44. zum Verhandeln gehört großes Geschick und kann verbessert werden
  45. ein Reisetagebuch zu schreiben ist ein Muss
  46. Sonnencreme gehört auch auf die Ohren und Augenlider
  47. Schönheitsideale sind so unterschiedlich wie die Sandstrände am Meer
  48. Reisen beflügelt die Träume und die Kreativität
  49. der Geruchssinn passt sich auf langen Reisen an (oft merke ich erst beim Heimkommen wie ich muffel)
  50. obwohl ich jedem Menschen eine Chance geben möchte, gibt es Menschen, die ich vom ersten Augenblick mag und Menschen, die ich nicht mag
  51. beim Reisen haben Distanzen eine andere Relation
  52. in 90% ist einheimisches Essen den touristisch aufbereiteten Essensvariationen vorzuziehen
  53. ich habe mehr Angst, dass etwas passiert, wenn meine liebsten Menschen verreisen als wenn ich verreise
  54. viele Menschen glauben ich komme aus Frankreich, weil sie den österreichisch-deutschen Akzent nicht zuordnen können
  55. das Leben ist sehr, sehr kostbar
  56. es ist nicht möglich alles zu sehen und alles zu machen
  57. langsam Reisen lässt dich mehr erleben und entdecken
  58. richtig guten Kaffee gibt es nur in wenigen Ländern
  59. aus kurzen Wegbekanntschaften können Freundinnen und Freunde fürs Leben werden
  60. Reisen lässt einen die eigene Kultur und Traditionen hinterfragen
  61. jedes Land hat Besonderheiten und ist einzigartig
  62. ein Sozialsystem gibt es nicht überall – ich bin froh, dass ich aus einem Land komme, wo es eines gibt
  63. Müll sammeln und trennen ist leider keine Selbstverständlichkeit
  64. Privatsphäre ist Luxus
  65. „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ – es ist sinnvoll die eigenen Verhaltensmuster regelmäßig zu hinterfragen, um positives beizubehalten und negatives abzulegen
  66. lieber eine Absteige mit enthusiastischen BetreiberInnen als eine noble Bleibe ohne Charme
  67. Sonnenuntergänge sind überall schön
  68. etwas zu tun bringt meist mehr Energie und Erholung als nichts zu tun
  69. obwohl ich nicht so oft Fleisch esse, freue ich mich nach einer langen Reise auf eine Käsleberkässemmel, ein Schnitzel und einen Schweinsbraten – Essen ist Teil der Heimat
  70. allein sein an Feiertagen, die sonst mit der Familie verbracht werden, ist einsam
  71. den Pass zu verlieren ist dämlich, noch dämlicher ist es dies in einem Land ohne Botschaft zu tun
  72. alle Jahreszeiten sind großartig
  73. ich bin ein natürliches Insektenschutzmittel für meine Umgebung (das ändert sich erst, wenn ich ein Insektenschutzmittel mit DEET-Anteil >85% verwende)
  74. auf Reisen gibt es immer etwas zu lernen
  75. es gibt immer noch mehr zu lernen
  76. Je mehr Sprachen du sprichst, desto besser
  77. Heimkehrtrauma gibt es wirklich
  78. Kulturschocks gibt es in den verschiedensten Varianten
  79. die meisten Menschen sind gut, aber nicht alle
  80. Jetzt oder nie
  81. Reisen macht selbstbewusster
  82. Egal wohin du gehst, du hinterlässt überall einen Fußabdruck (nicht nur ökologisch)
  83. es gibt Probleme und es gibt Luxusprobleme
  84. beim Reisen bin ich „die“ Ausländerin
  85. Neugier ist ein großer Antrieb
  86. ohne technische Hilfsmittel hast du viel mehr Kontakte und Gespräche mit Menschen (weil du immerzu alles fragend herausfinden musst)
  87. die Hoffnung stirbt zuletzt
  88. Heimat ist ein diffiziler Begriff
  89. nichts bleibt gleich und wieder doch alles
  90. das Schamgefühl kann am Berg vergessen werden
  91. die Menschen machen den Unterschied (wie ein Land erlebt wird)
  92. es ist nicht alles planbar
  93. die Welt ist ungerecht
  94. Fehler gehören leider zum Leben dazu
  95. wenn du nichts tust, verändert sich nichts
  96. sich mit anderen Menschen zu vergleichen ist Mist (aber sehr schwer nicht zu tun)
  97. du kannst die Welt nicht alleine ändern, aber kleine Dinge können großes bewirken
  98. das Leben erfordert Kompromisse
  99. Reisen macht nicht alle glücklich (mich schon)
  100. ….
  101. ….
  102. ….

 

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3 Comments

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  1. Hallo liebe Theresa,
    ich lese immer mal gerne deinen Blog und wollte dich mal auf meinen einladen. Da ich gerade deine Liste entdeckt habe über Dinge die du gelernt hast, dachte ich: das passt gerade gut denn ich habe auch eine Liste von Erleuchtungen die mich während meiner Reise heimgesucht haben ;)

    Würde mich freuen, Lisa

  2. says: Kate

    Ein toller Beitrag, stimme dir in fast allem vollkommen zu. Hinzufügen würde ich: Sonnencreme (eigentlich ein eigener Stick) gehört auch auf die Lippen, habe selbst die Erfahrung machen müssen wir schlimm es ist mit verbrannten Lippen herumzulaufen. Eitert, reisst auf, sieht schrecklich aus. Ist also eher weniger zu empfehlen. Außerdem: Reisen lernt dich überall schlafen zu können :D