Reisen erweitert den Horizont. Ja, das tut es. Und zwar auf sehr unterschiedliche Art und Weisen. Auf der einen Seite steht die automatische Erweiterung des Allgemeinwissens. Denn Reisen ist ein ständiges Lernen durch Herausfinden und Aneignen von nötigen oder beiläufigen Reiseinformationen. Es ist ein Wissen, das sofort praktisch angewendet werden kann oder für das Verständnis benötigt wird. Es passiert beiläufig und aus Interesse.
Neben dem Allgemeinwissen steht das „unnütze“ Erfahrungswissen. Es ist Wissen für das Leben, nicht für den Beruf. Ich weiß nicht, ob es weniger wichtig ist als Allgemeinwissen. Es ist generell schwer fassbar und beschreibbar. Aber es gibt neue Perspektiven, Denkansätze und Einstellungen.
Das unnütze Erfahrungswissen teile ich in drei Kategorien: persönliches, praktisches und vermischtes. Den persönlichen Dingen, die ich beim Reisen gelernt habe, werde ich irgendwann einen eigenen Artikel widmen.
Einen Auszug aus der unendlichen Liste an Dingen, die ich beim Reisen gelernt habe aus den Kategorien praktisches und vermischtes habe ich euch zusammengeschrieben.
99 DINGE, DIE ICH BEIM REISEN GELERNT HABE
- sauberes Wasser ist mehr wert als Gold
- Reisen ist nicht gleich Reisen
- Zeit ist relativ – unabhängig davon, ob ich Einsteins Theorie verstehe oder nicht
- auf das Bauchgefühl zu vertrauen, zahlt sich immer aus
- aus jedem Tiefschlag ist es möglich etwas zu lernen
- wer den Alltagstrott austrickst, kann auch Daheim unglaublich viel erleben
- Abenteuer entstehen häufiger, wenn die Komfortzone verlassen wird
- die Grenzen der Komfortzonen sind von Mensch zu Mensch unterschiedlich
- Pausen sind immer nötig – Reisen ist dabei keine Ausnahme
- die angepriesensten Sehenswürdigkeiten sind oft die größte Enttäuschung
- die Welt ist klein und groß gleichzeitig
- Heimweh ist leichter zu stillen als Fernweh
- Besitz ist Ballast
- Reisen macht süchtig
- je weniger Reichtum, desto offener die Menschen
- rein theoretisch reicht eine Schüssel mit Wasser zur Körperhygiene
- ein Hallo und ein Danke in der Landessprache machen einen gewaltigen Unterschied
- um gewisse Erfahrungen annähernd nachvollziehen zu können, setzen diese ein Erleben im eigenen Leben voraus
- Abstand erweitert das Verständnis
- um manche Dinge zu verstehen müssen oft Jahre vergehen
- die Off- oder Low-Season sind die besseren Reisezeiten
- je weniger andere Reisende, desto mehr Abenteuer
- ein Huhn besteht nicht nur aus Brust und „Haxn“
- jeder Mensch steckt voller Überraschungen
- auch Toleranz hat ihre Grenzen
- nichts ist selbstverständlich
- Fotos sind gute Erinnerungen, sie können aber die Momente nur unzureichend einfangen
- richtig scharf essen brennt zweimal
- es ist möglich sich an kalte Duschen zu gewöhnen
- in 95% werden Taxis (sorry) ihrem schlechten Ruf gerecht
- Alleinreisende ziehen sich magnetisch an
- Reisen macht offener
- Wer allein sein kann und länger unterwegs ist, ist bei der Reisegesellschaft wählerischer
- Glück und Pech liegen nahe beieinander
- auch an den abgelegensten Orten gibt es Menschen aus der Heimat
- Packen ist eine Kunst für sich
- ein Lächeln kann Bände brechen
- ohne Hilfe oder Zusammenarbeit geht gar nichts im Leben
- die Eindrücke und Erlebnisse als Frau allein unterwegs unterscheiden sich von denen eines Mannes
- Wäsche ordentlich mit der Hand zu waschen, muss gelernt sein
- Familie gibt Sicherheit
- ab und zu mit vertrauten Freundinnen und Freunden zu reden ist unabdingbar und etwas wunderbares
- je multifunktionaler Kleidung oder Dinge sind, desto besser
- zum Verhandeln gehört großes Geschick und kann verbessert werden
- ein Reisetagebuch zu schreiben ist ein Muss
- Sonnencreme gehört auch auf die Ohren und Augenlider
- Schönheitsideale sind so unterschiedlich wie die Sandstrände am Meer
- Reisen beflügelt die Träume und die Kreativität
- der Geruchssinn passt sich auf langen Reisen an (oft merke ich erst beim Heimkommen wie ich muffel)
- obwohl ich jedem Menschen eine Chance geben möchte, gibt es Menschen, die ich vom ersten Augenblick mag und Menschen, die ich nicht mag
- beim Reisen haben Distanzen eine andere Relation
- in 90% ist einheimisches Essen den touristisch aufbereiteten Essensvariationen vorzuziehen
- ich habe mehr Angst, dass etwas passiert, wenn meine liebsten Menschen verreisen als wenn ich verreise
- viele Menschen glauben ich komme aus Frankreich, weil sie den österreichisch-deutschen Akzent nicht zuordnen können
- das Leben ist sehr, sehr kostbar
- es ist nicht möglich alles zu sehen und alles zu machen
- langsam Reisen lässt dich mehr erleben und entdecken
- richtig guten Kaffee gibt es nur in wenigen Ländern
- aus kurzen Wegbekanntschaften können Freundinnen und Freunde fürs Leben werden
- Reisen lässt einen die eigene Kultur und Traditionen hinterfragen
- jedes Land hat Besonderheiten und ist einzigartig
- ein Sozialsystem gibt es nicht überall – ich bin froh, dass ich aus einem Land komme, wo es eines gibt
- Müll sammeln und trennen ist leider keine Selbstverständlichkeit
- Privatsphäre ist Luxus
- „Wie man in den Wald hineinruft, so schallt es heraus“ – es ist sinnvoll die eigenen Verhaltensmuster regelmäßig zu hinterfragen, um positives beizubehalten und negatives abzulegen
- lieber eine Absteige mit enthusiastischen BetreiberInnen als eine noble Bleibe ohne Charme
- Sonnenuntergänge sind überall schön
- etwas zu tun bringt meist mehr Energie und Erholung als nichts zu tun
- obwohl ich nicht so oft Fleisch esse, freue ich mich nach einer langen Reise auf eine Käsleberkässemmel, ein Schnitzel und einen Schweinsbraten – Essen ist Teil der Heimat
- allein sein an Feiertagen, die sonst mit der Familie verbracht werden, ist einsam
- den Pass zu verlieren ist dämlich, noch dämlicher ist es dies in einem Land ohne Botschaft zu tun
- alle Jahreszeiten sind großartig
- ich bin ein natürliches Insektenschutzmittel für meine Umgebung (das ändert sich erst, wenn ich ein Insektenschutzmittel mit DEET-Anteil >85% verwende)
- auf Reisen gibt es immer etwas zu lernen
- es gibt immer noch mehr zu lernen
- Je mehr Sprachen du sprichst, desto besser
- Heimkehrtrauma gibt es wirklich
- Kulturschocks gibt es in den verschiedensten Varianten
- die meisten Menschen sind gut, aber nicht alle
- Jetzt oder nie
- Reisen macht selbstbewusster
- Egal wohin du gehst, du hinterlässt überall einen Fußabdruck (nicht nur ökologisch)
- es gibt Probleme und es gibt Luxusprobleme
- beim Reisen bin ich „die“ Ausländerin
- Neugier ist ein großer Antrieb
- ohne technische Hilfsmittel hast du viel mehr Kontakte und Gespräche mit Menschen (weil du immerzu alles fragend herausfinden musst)
- die Hoffnung stirbt zuletzt
- Heimat ist ein diffiziler Begriff
- nichts bleibt gleich und wieder doch alles
- das Schamgefühl kann am Berg vergessen werden
- die Menschen machen den Unterschied (wie ein Land erlebt wird)
- es ist nicht alles planbar
- die Welt ist ungerecht
- Fehler gehören leider zum Leben dazu
- wenn du nichts tust, verändert sich nichts
- sich mit anderen Menschen zu vergleichen ist Mist (aber sehr schwer nicht zu tun)
- du kannst die Welt nicht alleine ändern, aber kleine Dinge können großes bewirken
- das Leben erfordert Kompromisse
- Reisen macht nicht alle glücklich (mich schon)
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Hallo liebe Theresa,
ich lese immer mal gerne deinen Blog und wollte dich mal auf meinen einladen. Da ich gerade deine Liste entdeckt habe über Dinge die du gelernt hast, dachte ich: das passt gerade gut denn ich habe auch eine Liste von Erleuchtungen die mich während meiner Reise heimgesucht haben ;)
Würde mich freuen, Lisa
Ein toller Beitrag, stimme dir in fast allem vollkommen zu. Hinzufügen würde ich: Sonnencreme (eigentlich ein eigener Stick) gehört auch auf die Lippen, habe selbst die Erfahrung machen müssen wir schlimm es ist mit verbrannten Lippen herumzulaufen. Eitert, reisst auf, sieht schrecklich aus. Ist also eher weniger zu empfehlen. Außerdem: Reisen lernt dich überall schlafen zu können :D
Dankeschön, liebe Kate, für das Lob, deine Beiträge und zu meiner zweiten Nominierung zum Liebster Award. :-)